Die Grenzen des Framing

In der neuesten Ausgabe von „politik & kommunikation“ (5/12) erscheint ein Artikel von Max A. Höfer über die Grenzen des Framing als kommunikative Methode. SPD-Troikaner Peer Steinbrück beklagt, wie die Euro-Rettung bislang verkauft wird: „Die Politik hätte eine neue Erzählung über Europa erfinden müssen, die nicht zuletzt auch den deutschen Zahlungsbeitrag gegenüber der eigenen Bevölkerung rechtfertigt.“ Aber geht das: einfach eine neue Erzählung erfinden?

Der Fachbegriff dafür heißt Framing. In der Kommunikation hat Framing einen Siegeszug angetreten. An der Eurokrise zeigen sich allerdings die Grenzen dieser Methode. Das vorherrschende Verlust-Framing („Scheitert der Euro, dann scheitert Europa“) läßt sich nicht einfach in ein Gewinn-Framing verwandeln. Ausgehend von dem Satz des Stoikers Epiktet, wonach es nicht die Dinge sind, die uns Sorgen machen, sondern das, was wir über die Dinge glauben, lehrt der Kognitivismus, dass die Probleme nicht in den äußeren Umständen liegen, sondern in den falschen Vorstellungen, die wir darüber haben.

Wir brauchen nur die Betrachtungsweise zu ändern, schon erhält das Problem eine andere Wertigkeit, und schon kann es anders gelöst werden. In dieser radikalen Zuspitzung ist das Framing schlicht falsch.

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Shortlist Politikaward 2012

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